Nachwort


zurück zur Übersicht


Als Christen machen wir uns viele Gedanken, wie die Ereignisse der Endzeit, insbesondere die in der Offenbarung beschriebenen, uns treffen können bzw. uns vor Augen kommen werden. Viele interpretieren und hoffen, aus den "schlimmsten" Geschehnissen herausgenommen zu werden, also einen Großteil der Inhalte der Posaunen, insbesondere der letzten 7 Plagen weder zu sehen noch davon betroffen zu werden. Ein Aspekt davon wäre z. B. auch, dass die Gläubigen in die himmlische Hochzeitsfeier entrückt werden, während die Erde Gerichte oder das verfinsterte Reich des Antichristen erlebt. Andere widerlegen dann diese "Vorentrückungslehre" und erklären sie als unbiblisch, weil der Herr erst ganz am Ende wiederkommt und dann die Entrückung zusammen mit der Auferstehung aller Menschen am Ende der Zeit stattfindet. Die bis dahin stattfindende Trübsalszeit würde für die Gläubigen die Möglichkeit bedeuten, als Märtyrer zu sterben oder eben auch weiterhin das Licht in der Dunkelheit zu sein.
Das Reich Gottes kommt auch schließlich nicht durch die Ungläubigen, sondern es würde Sinn machen, dass die Gläubigen die Endzeitwehen spüren und dass das Reich Gottes durch sie zur Geburt kommt. Wehen und Bedrängnisse müssen nicht heißen, dass man unter den Zorn Gottes gekommen ist.
Die Frage nach dem Zeitpunkt der Entrückung ist eigentlich keine rein theologische Frage, sondern indem wir sie stellen, offenbart sich unser Glaube und unsere Gottesbeziehung. Die Frage ist eigentlich, ob wir denken, dass Zornesgerichte uns treffen können oder ob wir denken, sie können uns nicht treffen, weil wir eben "nicht ins Gericht kommen" - nicht ins diesseitige und nicht in die ewige Verdammnis.
Die nächste Frage ist, wenn wir glauben, dass Gott solche Dinge wie die Plagen ankündigt, wie werden wir uns dann JETZT verhalten? Wie ist unsere Einstellung gegenüber denen, die den Gerichten Gottes ausgeliefert sind? Oder weiterhin auch die Frage: Sind wir in schwierigen Zeiten so stark, dass wir auch denen vergeben könnten, die uns töten wollten?
Inwieweit uns Verfolgung treffen kann, ist in Gottes Plan und Hand. Auch hier ist er immer bei uns und hat uns Kraft und Liebe verheißen, alles zu erdulden.
Im Leben erfahren wir, dass wir gesegnet sind, wenn wir auf den Wegen des Herrn gehen und dass Flüche in seinem Namen gebrochen sind. Wir erleben Heilung und Befreiung, Sicherheit und Bewahrung, Friede und Freude des Heiligen Geistes. Die Gemeinde Gottes erlebt die mächtige Gegenwart Gottes im gemeinsamen Gebet und Lobpreis.
Auf der anderen Seite sind wir als Menschen immer noch Teil des Ganzen, Teil einer Nation, Teil einer geschichtlichen Epoche. In welcher Zeit wir leben, können wir uns nicht aussuchen. Es geht darum, in dieser Zeit im Glauben fest zu stehen und vom Herrn für alles gestärkt zu werden. Noch sind wir in dieser Welt und sind ein Teil unserer Nation, so dass wir auch deren Nöte und Schwächen miterleben und dafür auch ernsthaft beten können. Wir glauben auch, dass die sichtbare Herrlichkeit Gottes und sein Segen auf der Erde zum Ende der Zeit hin zunehmen, weil er sich zunehmend offenbart und seinen Geist ausgießt.

Gott hat die Offenbarung nicht den Ungläubigen gegeben, um ihnen mit Gericht zu drohen. Er hat sie durch seinen Sohn Jesus seinem geliebten Jünger Johannes gegeben und dadurch den "7" Gemeinden und weiterhin allen Jüngern und Gläubigen, die sie lesen. Die Gemeinde Gottes ist die erste, die Gottes Geheimnisse erfährt und entsprechend handeln soll. Immer noch gilt der Auftrag, das Evangelium bis an die Enden der Erde und bis an das Ende der Welt zu verkündigen. (Mt 28, 19-20: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.) Die Gläubigen selber sind in der Verantwortung, und ihnen gilt insbesondere die Ermahnung, die Arbeit im Reich Gottes auszuführen, an sich selber arbeiten zu lassen und dabei treu und wachsam zu sein.
Wer die Offenbarung liest und ihre Worte bewahrt, ist gesegnet.

zurück zur Übersicht