4.2 Die Wiederkunft des Herrn
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Auferstehung und Entrückung im Zusammenhang mit der Wiederkunft des Herrn
Betrachten wir noch einmal den Zusammenhang von der Wiederkunft des Herrn, Auferstehung und Entrückung. Im Thessalonicher sind Entrückung und Auferstehung derjenigen, die "in Christus" sind, bei der Ankunft des Herrn, der Stimme des Erzengels und der Posaune Gottes. Im Korinther sind Entrückung und Auferstehung bei der letzten Posaune. In der Offenbarung gibt es die 1. Auferstehung zum tausendjährigen Regieren, die 2. Auferstehung zum Gericht oder ewigen Leben, (also alle Toten vor dem Thron Gottes,) beides erwähnt in der Entfaltung der 7. Posaune.
Matthäus spricht von einer Sammlung der Auserwählten bei hellen bzw. lauten Posaunen von einem Ende des Himmels bis zum andern im Zusammenhang mit Jesu Wiederkunft.
Mt 24, 29-31 Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern.
Beachte: Zuerst erscheint das Zeichen des Menschensohns, dann kommt er auf den Wolken. Vergleichen wir Mt 24 mit dem 6. Siegel in der Offenbarung (vgl. auch Jes 34, 4):
in Off 6, 12-17: großes Erdbeben, Sonne finster wie ein schwarzer Sack, ganzer Mond wie Blut, ...Sterne des Himmels fallen auf die Erde,... Himmel weicht wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, alle Berge und Inseln wegbewegt von ihrem Ort. Könige etc. verbergen sich in den Klüften und Felsen der Berge und sprechen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Es ist gekommen der große Tag ihres Zorns, und wer kann bestehen?
Vor der Öffnung des 7. Siegels mit den 7 Posaunen werden 144000 aus den 12 Stämmen Israels versiegelt (bevor der Erde Schaden getan wird) und es wird die große Völkerschar aus allen Nationen mit weißen Kleidern vor dem Thron und vor dem Lamm erwähnt; diese sind "aus der großen Trübsal gekommen". Inwiefern diese Trübsal von ihnen durchlebt wurde, ist nicht beschrieben. Mit dem 7. Siegel lösen 7 Posaunen große Gerichte aus (Off 8). In der 7. Posaune wird die Zeit aufgehoben (Off 10). Es wird die Auferstehung / Himmelfahrt der beiden getöteten Zeugen geschildert (Off 11). Mit der 7. Posaune kommt die Zeit, die Toten zu richten ("2. Auferstehung") und das Geheimnis Gottes wird vollendet. Mit dem Blasen der Posaune erheben sich Stimmen im Himmel: "Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit." (Off 11, 15). Offenbarung 14 spricht von einem dem Menschensohn gleich mit einer goldenen Krone auf einer Wolke (Herr der Ernte). Nachfolgend werden beschrieben: 7 Plagen (Off 15-16); mit der 7. Plage heißt es: "Es ist geschehen" (Off 16, 17). In Off 19, 11-21 ist der Himmel aufgetan, ein weißes Pferd, sein Reiter heißt "Treu und Wahrhaftig", das "Wort Gottes"; ihm folgt das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit weißem, reinem Leinen. (Beim 1. Siegel in Off 6, 1 kommt ebenfalls ein Reiter mit Krone auf einem weißen Pferd, um zu siegen.) Es geht um den Zorn Gottes und um den König aller Könige. In Offenbarung 20 wird die tausendjährige Herrschaft mit den Auferstandenen der 1. Auferstehung beschrieben, dann das Endgericht mit der 2. Auferstehung. Off 21-22 beschreiben den neuen Himmel, die neue Erde, das neue Jerusalem.
Es scheint so, dass in diesem 7. Siegel über mehrere Kapitel der Offenbarung (Kapitel 8-20 / 21) alles beschrieben wird, was mit der Wiederkunft Jesu zusammenhängt. In diesen Kapiteln geht es darum, was tatsächlich geschieht, aber auch, was die Wiederkunft vorbereitet und was durch sie folgt. Schon das 6. Siegel ist mindestens eine Ankündigung des Kommens Jesu. Viele Beschreibungen und Ereignisse für das 7. Siegel zeigen verschiedene Zusammenhänge von himmlischen Mächten (dämonische Mächte sowie Engel) und irdischen Entwicklungen auf. Manches davon ist konsekutiv und konsequent, anderes ist unter verschiedenen Gesichtspunkten dargestellt, welche nicht nur unbedingt chronologisch oder allein in der Zukunft liegend zu verstehen sind; sie können auch nicht "in einem Augenblick" geschehen. Womöglich berühren gewisse Ereignisse zu verschiedenen Zeiten die Erde und werden als mehrmals wiederkehrend erfahren, zum Beispiel der "Beginn der Wehen" oder die Manifestation der Macht "Babylons". Sie laufen aber alle auf ein Ereignis zu, nämlich dass Jesus als der König der Könige das Reich einnimmt und alle weltlichen Reiche zum Ende kommen. Spätestens mit dem Aufheben der Zeit im Zusammenhang mit der 7. Posaune sollten wir unser Denken von der Gesetzmäßigkeit der chronologischen Zeitrechnung lösen (angekündigt in Off 10, 7; Blasen der 7. Posaune in Off 11, 15).
Gott hat alles andere im Sinn, als diese Themen für den reinen Menschenverstand logisch und berechnend darzustellen. Der Kairos Gottes besteht in der Vollendung und Offenbarung seiner Geheimnisse.
Die Wahrheiten der Offenbarung werden am Ende der Zeit offenbar werden! Mit der 7. Posaune im 7. Siegel kommt die Welt in neue Dimensionen hinein. Hier findet alles seine Ausreifung, Erfüllung und seinen Abschluss.
Die Offenbarung bleibt uneindeutig darüber, in welcher chronologischen Reihenfolge die Ereignisse geschehen. Sicherlich kommt Jesus für die Gläubigen anders als für die Ungläubigen. Auf der anderen Seite verzögert der Herr sein Kommen für die Gottlosen in verschiedenen Etappen des Gerichts und mehreren Möglichkeiten zur Umkehr bis zum "äußersten" Ende.
An Jesu Gespräch mit Petrus über Johannes (Joh 21, 20-23) sehen wir außerdem, dass bei Jesus jeder einzelne wichtig ist und er individuelle Pläne mit jedem einzelnen hat.
Die Wiederkunft ist ähnlich wie die Geburt Jesu ein Kairos-Moment, in dem wieder ein Zusammenhang zur Erde hergestellt wird von dem, was im Himmel bereits beschlossen ist, bzw. für das zweite Kommen, bereits vollendet wurde (Jesus wurde erhöht zur Rechten Gottes). Warum dieser Moment seine Zeit braucht, um zur Erde hin durchzubrechen, liegt wiederum am Wechselspiel, wie die Menschen, die Gemeinde und Israel ihr Leben und ihren Glauben gestalten, und an Gottes souveränem Handeln, der nicht will, dass irgend jemand verloren geht.
Erst wenn die Wiederkunft stattfinden kann, kommt es dann auch zum Endgericht, zum neuen Himmel und der neuen Erde und zum himmlischen Jerusalem. Das alte ist vergangen, es wird nicht mehr daran gedacht (Off 21, 4; 2. Kor 5, 17; Jes 65, 17; Jer 31, 34).
Bei den Jüngern wird das Kommen des Herrn mit dem Ende der Welt im selben Satz genannt.
Das Kommen des Herrn und der Tag des Herrn werden sowohl im alten als auch im neuen Testament erwähnt. Interessant ist dabei, dass viele Aussagen und Verheißungen aus diesem Bereich bereits mit der "ersten", "natürlichen" Erscheinung Jesu, des Messias, zwar erfüllt, aber noch nicht für alle offenbar sind. Als Mensch setzte er seine Füße auf den Ölberg. Als Gott wird er offenbar sein und mit seinen Füßen auf dem Ölberg stehen. Als Auferstandener beweist er den Sieg über den Tod. Durch die Auferstehung der Toten bei seinem Kommen werden sein Reich und seine ganze Fülle offenbar. Unter Hosianna-Rufen ritt er auf einem Esel in Jerusalem ein. Unter Hosianna-Rufen wird er als König Zions empfangen werden.
Das Prinzip des Reiches Gottes wird mit dem Sauerteig verglichen, der zuletzt den ganzen Teig durchsäuert (Mt 13, 33). Ein Stein wird zu einem großen Berg, der zuletzt die ganze Welt erfüllt (Dan 2, 35).
Bei Joel ist der "Tag des Herrn" zum einen das unwiderrufliche Urteil, das Gott über Israel und Jerusalem gesprochen hat, um den Feind aus dem Norden (Joel 2, 20) über das Volk zu bringen. Zum andern ist der "Tag des Herrn" nahe im Gericht über die Heiden und der Errettung auf Zion.
Der "Tag des Herrn" ist sicherlich auch die "Zeit des Herrn", zum einen, weil in seinem Kommen vieles zum Umbruch kommt und gewendet wird, zum andern, weil auch der Parameter Zeit zu Ende geht und "neue Zeiten" anbrechen. Der Tag des Herrn ist das Ende der Welt, weil Jesus selbst "das Ende" ist.
Zum einen ist die Ewigkeit abhängig von dem, was in der Zeit geschieht, zum andern besteht die Ewigkeit "außerhalb" der Zeit und nimmt die Menschen am Ende der Welt aus der befristeten Zeit heraus.
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