10.2 Die Angriffe auf die Juden, auf Jerusalem, auf die Gläubigen und Heiligen,
auf die Gemeinde und das Reich Gottes
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Jerusalem wird von den Heiden zertreten
Die Propheten des alten Testaments rufen das Volk Israel zur Umkehr auf. Umkehr ist jederzeit möglich. Es spricht jedoch aus Gott eine Stimme durch die Propheten, die am Volk verzweifelt ist. Israel hört und hört nicht auf den Herrn. Das Gericht Gottes wird unabwendbar, weil keine Änderung beim Volk eintritt (Jer 5, 3; Jer 6, 10; Jer 11, 6-14; Jer 16, 11, Jer 23, 40: "ewige Schande und ewige Schmach zufügen"; Jer 25, 7; in Amos 4: "dennoch bekehrt ihr euch nicht zu mir"). Die treue Stadt ist zur Hure geworden (Jes 1, 21; Jer 3, 20). Die Erlösung Zions kommt durch Gericht und Gerechtigkeit.
Jes 1, 27 Zion muss durch Gericht erlöst werden und, die zu ihr zurückkehren, durch Gerechtigkeit.
Jes 10, 22 ... Verderben ist beschlossen und bringt Fluten von Gerechtigkeit.
Jes 27, 8 Sondern, indem du es wegschicktest und wegführtest, hast du es gerichtet, es verscheucht mit rauhem Sturm am Tage des Ostwinds.
Gericht kommt durch andere Völker, zunächst im Nordreich Israel durch die Assyrer, dann durch die Babylonier, die auch ins Südreich Juda eindringen und Jerusalem verwüsten. Nebukadnezar, der König von Babylon, wird in seiner tieferen Bedeutung zum Bild des Weltherrschers, der sich gegen Gott erhebt und auch die Völker gegen das heilige Land bzw. die heilige Stadt verführt (Jes 14; Jer 51, 7). Das babylonische Reich gilt als Kopf der Statue der Weltreiche (Dan 2, 31-45). Das antike Babylon hatte eine eigene Götterwelt.
Das Babylon in der Offenbarung steht insbesondere für Hurerei, Vermischung mit fremden Göttern, Untreue gegenüber dem Gott Israels. Es steht für Verbindungen mit Königen und Herrschern, welche Weltmacht, Weltwirtschaft und Handel nach ihren weltlichen Prinzipien ausüben. Schon im alten Testament zeigte sich im Turmbau zu Babel eine Vereinigung der Menschen, die sich über Gott erheben wollten.
Die Verwüstung Israels und Judas geschieht zunächst durch die "Völker aus dem Norden", Völker aus der Ferne (Jes 25, 25-26; Jer 4, 6; Jer 10, 22). Der Norden wird zum Sinnbild für Gottesferne. Es heißt auch "ein Volk vom Norden", vom "Ende der Erde" (Jer 6, 22-23). Weiterhin heißt es, dass viele Heiden sich gegen Gottes Volk versammeln.
Jer 1, 13-16 ...Ich sehe einen siedenden Kessel überkochen von Norden her. Und der HERR sprach zu mir: Von Norden her wird das Unheil losbrechen über alle, die im Lande wohnen. Denn siehe, ich will rufen alle Völker der Königreiche des Nordens, spricht der HERR, dass sie kommen sollen und ihre Throne setzen vor die Tore Jerusalems und rings um die Mauern her und vor alle Städte Judas. Und ich will mein Gericht über sie ergehen lassen um all ihrer Bosheit willen, dass sie mich verlassen und andern Göttern opfern und ihrer Hände Werk anbeten.
Jer 25, 9 siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Völker des Nordens, spricht der HERR, auch meinen Knecht Nebukadnezar...
Amos 9, 9-10 Denn siehe, ich will befehlen und das Haus Israel unter allen Heiden schütteln lassen, gleichwie man mit einem Sieb schüttelt und kein Stein zur Erde fällt. Alle Sünder in meinem Volk sollen durchs Schwert sterben, die da sagen: Es wird das Unglück nicht so nahe sein noch uns begegnen.
Amos 3, 2 Aus allen Geschlechtern auf Erden habe ich allein euch erkannt, darum will ich auch an euch heimsuchen all eure Sünde.
Verschiedene Weltreiche haben sich dann auch längerfristig über das Gebiet Israels und Judas erstreckt: die Babylonier, die Meder und Perser, die Griechen, die Römer.
Die Völker überheben sich über das Volk Israel und über Jerusalem und schauen auf diese herab, als seien sie von ihrem Gott verstoßen. Gott erwählt schon allein um der Ehre seines Namens willen Israel und Jerusalem wieder.
Mich 4, 10-11 Leide doch solche Wehen und stöhne, du Tochter Zion, wie eine in Kindsnöten; denn du musst zwar zur Stadt hinaus und auf dem Felde wohnen und nach Babel kommen. Aber von dort wirst du wieder errettet werden, dort wird dich der HERR erlösen von deinen Feinden. Nun aber werden sich viele Heiden wider dich zusammenrotten und sprechen: Sie ist dahingegeben; wir wollen auf Zion herabsehen!
Jes 14, 1 Denn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch einmal erwählen und sie in ihr Land setzen. Und Fremdlinge werden sich zu ihnen gesellen und dem Hause Jakob anhangen.
auch Jes 43, 25, Jer 12, 15, Jer 16, 15 und Jer, 23, 3 und 8
Sach 2, 8-11 und sprach zu ihm: Lauf hin und sage diesem jungen Mann: Jerusalem soll ohne Mauern bewohnt werden wegen der großen Menge der Menschen und des Viehs, die darin sein wird. Doch ich will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen. Auf, auf! Flieht aus dem Lande des Nordens! spricht der HERR; denn ich habe euch in die vier Winde unter dem Himmel zerstreut, spricht der HERR. Auf, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babel, entrinne!
Jer 3, 12 Geh hin und rufe diese Worte nach Norden und sprich: Kehre zurück, du abtrünniges Israel, spricht der HERR, so will ich nicht zornig auf euch blicken. Denn ich bin gnädig, spricht der HERR, und will nicht ewiglich zürnen.
Hes 35, 21 Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel entheiligte unter den Heiden, wohin sie auch kamen.
Rö 11, 1-2 So frage ich nun: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne!... Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat...
Der Psalmbeter von Psalm 83 weiß um die bedrohliche Situation durch die Feinde, die sich zusammenrotten.
Ps 83, 4-6 Sie machen listige Anschläge wider dein Volk und halten Rat wider die, die bei dir sich bergen. »Wohlan!« sprechen sie, »lasst uns sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien und des Namens Israel nicht mehr gedacht werde!« Denn sie sind miteinander eins geworden und haben einen Bund wider dich gemacht...
18-19 Schämen sollen sie sich und erschrecken für immer und zu Schanden werden und umkommen. So werden sie erkennen, dass du allein HERR heißest und der Höchste bist in aller Welt.
Die Völker, die gegen Zion kämpfen, haben damit keine Befriedigung. Gott wird sie demütigen und richten.
Jes 29, 3 Denn ich will dich belagern ringsumher und will dich ängstigen mit Bollwerk und will Wälle um dich aufführen lassen... 8 Denn wie ein Hungriger träumt, dass er esse, - wenn er aber aufwacht, so ist sein Verlangen nicht gestillt; und wie ein Durstiger träumt, dass er trinke, - wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig: so soll es der Menge aller Völker ergehen, die gegen den Berg Zion kämpfen.
in Jes 33, 1: Der Verwüster wird selbst verwüstet.
Jes 41, 11 Siehe, zu Spott und zuschanden sollen werden alle, die dich hassen...
Gottes Ungnade hat ein Ende und sein Zorn richtet sich gegen die Feinde seines Volkes.
Jes 10, 24-25 Darum spricht Gott der HERR Zebaoth: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in Ägypten geschah. Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird meine Ungnade ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben.
Joel 2, 17-27 18 Dann wird der HERR um sein Land eifern und sein Volk verschonen... 20 Und ich will den Feind aus Norden von euch wegtreiben und ihn in ein dürres und wüstes Land verstoßen... 27 Und ihr sollt's erfahren, dass ich mitten unter Israel bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin, und sonst keiner mehr, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden.
Joel 4, 12 Die Heiden sollen sich aufmachen und heraufkommen zum Tal Joschafat; denn dort will ich sitzen und richten alle Heiden ringsum.
Sach 1, 15 ...und bin sehr zornig über die stolzen Völker...
Jer 25, 26 alle Könige des Nordens, die in der Nähe und die in der Ferne, einen wie den andern, alle Königreiche der Welt, soviel ihrer auf Erden sind... 29 Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an mit dem Unheil, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben, denn ich rufe das Schwert über alle herbei, die auf Erden wohnen, spricht der HERR Zebaoth.
siehe auch Jer 30, 16
Sach 12, 2-3 Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsumher, und auch Juda wird's gelten, wenn Jerusalem belagert wird. Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein für alle Völker. Alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran wund reißen; denn es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln... 9 Und zu der Zeit werde ich darauf bedacht sein, alle Heiden zu vertilgen, die gegen Jerusalem gezogen sind.
Zeph 3, 19 Siehe, zur selben Zeit will ich mit allen denen ein Ende machen, die dich bedrängen, und will den Hinkenden helfen und die Zerstreuten sammeln und will sie zu Lob und Ehren bringen in allen Landen, wo man sie verachtet.
Hes 28, 25-26 So spricht Gott der HERR: Wenn ich das Haus Israel wieder sammle aus den Völkern, unter die sie zerstreut sind, so will ich an ihnen vor den Augen der Heiden zeigen, dass ich heilig bin. Und sie sollen wohnen in ihrem Lande, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, und sollen darin sicher wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen. Ja, sicher sollen sie wohnen, wenn ich das Gericht ergehen lasse über alle ihre Feinde rings um sie her, und sie sollen erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott bin.
Jes 60, 12 Denn welche Völker oder Königreiche dir nicht dienen wollen, die sollen umkommen und die Völker verwüstet werden... 14 Es werden gebückt zu dir kommen, die dich unterdrückt haben, und alle, die dich gelästert haben, werden niederfallen zu deinen Füßen und dich nennen »Stadt des HERRN«, »Zion des Heiligen Israels«.
Jesaja spricht vom Zertreten des unnützen Weinberges. Jesus spricht wiederum vom Zertreten. Ebenso die Offenbarung.
Nach Jesus dauert das Zertreten so lange, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind.
Jes 5, 4-6 Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg, das ich nicht getan habe an ihm? Warum hat er denn schlechte Trauben gebracht, während ich darauf wartete, dass er gute brächte? Wohlan, ich will euch zeigen, was ich mit meinem Weinberg tun will! Sein Zaun soll weggenommen werden, dass er verwüstet werde, und seine Mauer soll eingerissen werden, dass er zertreten werde. Ich will ihn wüst liegen lassen, dass er nicht beschnitten noch gehackt werde, sondern Disteln und Dornen darauf wachsen, und will den Wolken gebieten, dass sie nicht darauf regnen.
Mt 5, 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.
Lk 21, 24 und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt unter alle Völker, und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind.
Off 11, 1-2 Und es wurde mir ein Rohr gegeben, einem Messstab gleich, und mir wurde gesagt: Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die dort anbeten. Aber den äußeren Vorhof des Tempels lass weg und miss ihn nicht, denn er ist den Heiden gegeben; und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate lang.
Ist die heilige Stadt der Vorhof des himmlischen Tempels?
Am Volk Israel sehen wir, dass es auch nach Christus wiederum in alle Welt zerstreut und andauernden Verfolgungen und Tötungen ausgesetzt ist. Allerdings gibt es für die Völker keine Rechtfertigung mehr für diese Art von Gericht ("Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" Joh 8, 7).
Auch die Kirche oder Gemeinde ist innerlich und äußerlich zerstreut über die Jahrhunderte, und sie leidet unter Verfolgung. Dies sind nicht Dinge, die nur in der Zukunft liegen. Sie gehen auf jeden Fall der großartigen Sammlung und Wiederherstellung Gottes voraus - auch der Wiederherstellung der Einheit im Leib Jesu - die ja aber auch schon begonnen hat.
Zunächst kann man die Aussagen Jesu über das "Zertreten" auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels 70 n. Chr. beziehen, aber es zieht sich über Jahrhunderte fort durch die gesamte letzte Zeit, bis der Herr seine Gerechtigkeit allen offenbaren wird.
Die Gnadenabsicht Gottes läuft oftmals über einen Rest, der sich bekehrt. Die Bibel spricht mehrmals von "übrig gebliebenen" (vom "übrig bleiben" spricht auch Paulus in 1. Th 4, 15).
Jes 10, 21 Ein Rest wird sich bekehren, ja, der Rest Jakobs, zu Gott, dem Starken.
Zeph 3, 12 Ich will in dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen.
Jes 1, 9 Hätte uns der HERR Zebaoth nicht einen geringen Rest übrig gelassen, so wären wir wie Sodom und gleich wie Gomorra.
Noah war eine Person, durch die das Menschengeschlecht fortbestehen konnte, sonst wäre es in der Sintflut ausgelöscht worden.
Gemäß des neuen Bundes erfolgt die (Wieder-) Erwählung Israels nicht nur rein äußerlich, wie in der Rückkehr des Volkes aus der babylonischen Gefangenschaft und wiederum in der Rückkehr vieler Juden aus vielen Nationen über die letzten 2 Jahrhunderte geschehen. Darüber hinaus erfolgt die Erwählung gerade auch in der geistlichen Wiederherstellung, also der Ausgießung des Heiligen Geistes, der Beschneidung der Herzen, der Erkenntnis des Messias und der Offenbarung des Reiches Gottes durch Gnade, Vergebung, Heilungen, Totenauferstehungen und Heiligkeit in den Menschen.
Hes 33, 15 Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern lassen, spricht Gott der HERR... 29-31 Und ich will ihnen eine Pflanzung aufgehen lassen zum Ruhm, dass sie nicht mehr Hunger leiden sollen im Lande und die Schmähungen der Heiden nicht mehr ertragen müssen. Und sie sollen erfahren, dass ich, der HERR, ihr Gott, bei ihnen bin und dass die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der HERR. Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer Gott sein, spricht Gott der HERR.
Hes 37, 22-26 und will ein einziges Volk aus ihnen machen im Land auf den Bergen Israels, und sie sollen allesamt einen König haben und sollen nicht mehr zwei Völker sein und nicht mehr geteilt in zwei Königreiche. Und sie sollen sich nicht mehr unrein machen mit ihren Götzen und Greuelbildern und allen ihren Sünden. Ich will sie retten von allen ihren Abwegen, auf denen sie gesündigt haben, und will sie reinigen, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und mein Knecht David soll ihr König sein und der einzige Hirte für sie alle. Und sie sollen wandeln in meinen Rechten und meine Gebote halten und danach tun. Und sie sollen wieder in dem Lande wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem eure Väter gewohnt haben. Sie und ihre Kinder und Kindeskinder sollen darin wohnen für immer, und mein Knecht David soll für immer ihr Fürst sein. Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll ein ewiger Bund mit ihnen sein. Und ich will sie erhalten und mehren, und mein Heiligtum soll unter ihnen sein für immer.
Jer 24, 6-7 Ich will sie gnädig ansehen und sie wieder in dies Land bringen und will sie bauen und nicht verderben, ich will sie pflanzen und nicht ausreißen. Und ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; von ganzem Herzen werden sie sich zu mir bekehren.
auch Jer 31
Hes 36
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