13.4 Die Reden Jesu mit seinen Jüngern über die Endzeit
im biblischen Kontext - verschiedene Aspekte


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Was ist Bedrängnis, Drangsal oder Trübsal?


Zunächst einmal ganz einfach ausgedrückt, bedeutet Bedrängnis eine Art von Enge, Unwohlsein, ein unbequemes Gefühl oder das Verspüren einer Notsituation und ist auch vergleichbar mit der Situation, von einer Person in eine bestimmte Richtung gedrängt zu werden.
Wenn Gott Menschen bedrängt, dann ist es wirklich dringend, wichtig, notwendig, dann stehen Durchbrüche für eine neue Zeit bevor.
Trübsal als die Erfahrung einer schweren Zeit kann durch Angriffe und Anfechtungen von innen und außen kommen. Bedrängnisse von innen oder außen können so stark werden, dass es nicht leicht ist, Gott treu zu bleiben, aber umso mehr können sie dazu führen, dass der Glaube für kostbar und der Mensch für geläutert befunden wird (Ps 66, 10; Dan 12, 10; 1. Pe 1, 7).

Trübsal und Angst erfahren die Menschen, die nicht zu Gott umkehren.
Zeph 1,14-17 Des HERRN großer Tag ist nahe... ein Tag des Grimmes, ein Tag der Trübsal und der Angst...
...weil sie wider den HERRN gesündigt haben.
Rö 2, 9 Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die Böses tun, zuerst der Juden und ebenso der Griechen; 10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die Gutes tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen.

Die Erde selbst wird "gedrückt" durch ihre Missetat (Jes 24, 20).

Der Mensch spielt lange mit der Gnade, ändert sich ungern, solange er den Schmerz nicht spürt und hält unter Umständen viele Schmerzen aus, bevor er sich ändern will.
Jes 26, 16 HERR, wenn Trübsal da ist, so suchen wir dich...
Hi 36, 15 Aber den Elenden wird er durch sein Elend erretten und ihm das Ohr öffnen durch Trübsal.

Der Weg zum Leben geht durch eine enge Pforte.
Mt 7, 13-14 Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden!

Wer wegen des Namens Jesu in Verfolgung und Bedrängnis ist, weiß, dass Gott gerecht urteilen wird (2. Th 1, 6), dass sich der Glaube dadurch bewährt (Mt 13, 21), Geduld hervorbringt (Rö 5, 3), Trost und Heil spendet für die anderen (2. Kor 1, 6) und dass das Reich Gottes dadurch geboren wird (siehe auch das 5. Siegel in Off 6, die Märtyrer). Gerade in Bedrängnissen verherrlicht sich Gott, weil er Seine Stärke gibt und in Trübsal tröstet (2. Kor 1, 4 und 9). Die Bedrängnisse des Paulus sind ein Ehre für die Gläubigen in Ephesus (Eph 3, 13).
2. Kor 4, 8-9 Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um.
Apg 14, 22...Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen.
2. Ko 4, 17 Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit...
Lk 18, 7 Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er's bei ihnen lange hinziehen?

Matthäus spricht von einer großen Bedrängnis nach den anfänglichen Wehen und vor dem Zeichen für das Kommen des Menschensohns. Mt 24, 21 Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird.
Off 7, 14 Diese sind's, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.


Daniel 12, 1-3 Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.

Auch Daniel spricht von einer Zeit großer Trübsal, in der aber auch das Volk Gottes errettet wird und das Endgericht offenbar wird.
Jer 30 erwähnt die Zeit der Angst für Jakob (Israel) und seine Erlösung durch Jesu erstes, aber sicherlich auch zweites Kommen.
Jer 30, 4-9 Denn siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich das Geschick meines Volks Israel und Juda wenden will, spricht der HERR; und ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe, dass sie es besitzen sollen. Und dies sind die Worte, die der HERR redete über Israel und Juda. So spricht der HERR: Wir hören ein Geschrei des Schreckens; nur Furcht ist da und kein Friede. Forschet doch und sehet, ob dort Männer gebären! Wie kommt es denn, dass ich sehe, wie alle Männer ihre Hände an die Hüften halten wie Frauen in Kindsnöten und alle Angesichter so bleich sind? Wehe, es ist ein gewaltiger Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden. Es soll aber geschehen zu dieser Zeit, spricht der HERR Zebaoth, dass ich das Joch auf deinem Nacken zerbrechen will und deine Bande zerreißen. Sie werden nicht mehr Fremden dienen, sondern dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem König David, den ich ihnen erwecken will.

Die "große Not auf Erden" in Lk 21, 23 stellt zum einen die Zeit dar, in der Juden und Christen grausam im römischen Reich verfolgt und getötet und in die ganze Welt zerstreut wurden. Zum andern ist große Not oder Bedrängnis überall dort, wo solche Verfolgungen und Tötungen bis in unsre Zeit hinein immer wieder stattfinden.
Eine spürbare Bedrängnis, Furcht und Schrecken, erleben die Menschen sicherlich mindestens innerlich, wenn Gott sich der Erde "nähert", die Siegel vollständig geöffnet werden und die Posaunen seine Gegenwart ankündigen. Die letzten 3 Posaunen werden selbst auch "Wehen"  im Sinne von Weherufen, Wehklagen oder auch Geburtswehen genannt. Die so genannten Wehen sind dazu da, das Reich Gottes zur Geburt zu bringen. Zuerst kündigen sie es an, dann bringen sie es als Geburtswehen mit großer Kraft zum Durchbruch.

Ist nun diese "große Bedrängnis" schon gewesen, steht sie als etwas Übergeordnetes hinter den Kulissen und wird zu verschiedenen Zeiten (individuell) durchlebt oder kommt sie tatsächlich verstärkt am Ende der Chronologie?
Diese Frage ist dieselbe Frage, wie alle Ereignisse der Endzeit zu verstehen sind: Chronologisch, alle Menschen betreffend oder "nur" hinter den Kulissen?

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