13.5 Die Reden Jesu mit seinen Jüngern über die Endzeit
im biblischen Kontext - verschiedene Aspekte


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Wie sind die Ereignisse der Endzeit zu verstehen?


Wenn am Ende der Zeit alles offenbar werden und Gott sein ganzes Wort erfüllen wird, macht es keinen Unterschied, ob sich die Ereignisse schon zu verschiedenen Zeiten abgespielt haben, ob sie von individuellen Menschen oder einem Volk Israel spezifisch erlebt wurden oder ob sie sich besonders am Ende der Zeit ereignen. Weil sie offenbar werden, kommen sie mit Sicherheit am Ende der Zeit deutlich an die Oberfläche, d. h. in die Chronologie, oder aber nach der Chronologie, für alle Menschen sichtbar und herausfordernd. Alle Ereignisse der Endzeit sind in irgendeiner Form schon einmal sichtbar gewesen oder haben sich "in Anfängen" angekündigt (Reich Gottes durch Jesu Wirken: Blinde sehen, Lahme gehen...; Trübsal; Antichrist; falsche Christusse; Erdbeben, Seuchen etc.; sogar Wasser zu Blut etc.). Endzeit bedeutet, dass all diese Ereignisse voll ausgereift sind, das Geheimnis Gottes vollendet wird und Gott für alle Menschen in seiner ganzen Heiligkeit offenbar wird.
Endzeit heißt nicht nur "am Ende der Zeit", sondern es sind die weit reichenden Dimensionen, die hinter der Zeit mit ihren Ereignissen stehen, die offenbar werden und in die die Menschen mit hinein genommen werden.

Die Auferstehung von Jesus und weiteren Heiligen in Jerusalem wurde schon bezeugt zu Jesu Zeiten. Andrerseits ist die Auferstehung der Toten, wie sie in der Offenbarung geschildert wird, aus den Augen der Erdenbewohner noch nicht geschehen, schon gar nicht sind die Gläubigen schon leiblich Auferstandene auf der Erde.
2. Ti 2, 14 ...dass sie nicht um Worte streiten, was zu nichts nütze ist, als die zu verwirren, die zuhören... 18 die von der Wahrheit abgeirrt sind und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und bringen einige vom Glauben ab.
Jesus ist schon gekommen und doch erwarten wir sein Kommen, den Tag des Herrn.
2. Th 2, 2 dass ihr euch in eurem Sinn nicht so schnell wankend machen noch erschrecken lasst - weder durch eine Weissagung noch durch ein Wort oder einen Brief, die von uns sein sollen -, als sei der Tag des Herrn schon da.
Heb 2, 8 "...alles hast du unter seine Füße getan." Wenn er ihm alles unter die Füße getan hat, so hat er nichts ausgenommen, was ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist.

Die Heiligen sind in diesem Erdenleben noch nicht vollkommen.
Ph 3, 12 Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei...
Auch der Böse muss offenbar werden. Allerdings gibt er sich für den Guten aus und verführt viele.
1.Jo 2, 18 Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen...
2. Th 2, 3-4 Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muss der Abfall kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens. Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.


Gerichte und Gnadenangebote werden am Ende der Zeit immer deutlicher zutage treten. Gerichte und Gnade Gottes haben zu allen Zeiten die Welt berührt. Sie weisen aber auch auf das bisher noch "unsichtbare" Endgericht und die Erlösung hin. Während Gott eine neue Erde schafft und seine Heiligkeit ausbreitet, wird die alte Erde dem Vergehen preisgegeben. Während die Gerichte auf der Erde immer nur einen Teil der Menschen berühren, betrifft das Endgericht schließlich alle Menschen und den ganzen Menschen. Es betrifft auch nicht nur den natürlichen, vorübergehenden Bereich, sondern die ewige Dimension.
Im Verlauf der Offenbarung sehen wir auch eine Steigerung der Ereignisse, die in den Siegeln, Posaunen und Zornesschalen beschrieben sind: Zunächst geschehen sie "hier und dort", dann heißt es "der dritte Teil", dann das Ganze.
Die Zornesschalen, die auf die Erde gegossen werden,  hören sich an wie die Hölle auf Erden. Die Menschen bekehren sich jedoch nicht, das heißt, sie könnten es zu dieser Zeit noch tun, während sie die Frucht ihrer bösen Werke bereits erfahren.
Offenbarung 13 beschreibt die Anbetung des Tieres, selbst sein Bild wird lebendig, und das "zweite Tier" verführt zur Anbetung des ersten Tieres. Alle beten es an, die nicht im Lebensbuch des Lammes geschrieben sind. Auch hier offenbart sich eine Unterscheidung der Menschen. Nur die, die Jesus wirklich kennen, lassen sich nicht verführen.
Weitere biblische Hinweise auf Unterscheidung der Menschen und Völker: Das Tal "Joschafat" in Joel 4, 2 und 12: alle Heiden werden versammelt und gerichtet (auch Zeph 3, 8); Mt 25, 31-33: alle Völker werden vor dem Menschensohn versammelt und wie Schafe und Böcke voneinander geschieden.

Die Geschichte Israels wird zur Weltgeschichte! Gott erwählt ein Volk, durch das viele Völker gesegnet werden sollen. Ein Volk kann ein Volk Gottes sein, eine Braut, oder abfallen, untreu sein und zur Hure werden, wenn es nicht mehr umkehrt. Der Ruf, Gott anzubeten, wird alle Menschen erreichen. Dann kommt es zur Scheidung, zur Unterscheidung.
Das Gegenstück zum heiligen Jerusalem stellt die Hure Babylon dar.

Endzeit heißt, dass die Reiche von Licht und Finsternis in ihre letzte Konfrontation kommen, bevor Gott diese Reiche vollständig scheidet und alle Menschen, die Mächte und den Teufel selbst richtet.

Off 14, 6-7 Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!

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