9.2 Israel, Jerusalem und der Tempel


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Die Geschichte Israels und die letzten Dinge

Einige Aspekte, die Bezüge zur "Endzeit" und zur "Ewigkeit" haben, begegnen uns bereits in der frühen Geschichte Israels:
Abraham als der "Vater des Glaubens" sollte ein neues Land aufsuchen. Er sollte Vater eines großen Volkes werden. Gott schließt mit Abraham einen ewigen Bund und verheißt ihm das Land Kanaan zu ewigem Besitz (Gen 17, 1-8). Abraham  hatte eine Begegnung mit dem Priester "Melchisedek" (Gen 14, 18), dessen Priestertum ein Vorschatten des ewigen Priestertums Jesu war (Heb 7). Abraham war bereit, seinen Sohn Isaak auf Gottes Anweisung hin zu opfern, der ihm dann aber wieder gegeben wurde.
Isaaks Sohn Jakob ergreift die Segenslinie. In einem Traum sieht er die Engel zwischen Himmel und Erde hinauf und herunter steigen. Aus Jakob gehen die 12 Stämme Israels hervor, deren Namen bis ins himmlische Jerusalem von Bedeutung sind.
Josef, einer der 12 Söhne, wird verstoßen. Dieser wird später in Ägypten zum Retter für seine Brüder während einer Hungersnot.
In Ägypten kommt das Volk Israel unter Sklaverei und wird durch Mose herausgeführt. Die Plagen sind eine Aufforderung Gottes, das Volk ziehen zu lassen. In wundersamer Weise öffnet sich das Meer und die Israeliten ziehen hindurch, so dass sie von ihren Feinden nicht mehr eingeholt werden können.
Gott schließt mit dem Volk einen Bund am Sinai und gibt die Gesetze sowie die Stiftshütte mit der Einrichtung des Priesterdienstes. Ungehorsam und ein Umherirren in der Wüste verzögern jedoch den Einzug ins verheißene Land.
Unter Josua findet schließlich die Eroberung des Landes statt. Bei Josua finden wir viele Parallelen zur Offenbarung, in der es um die Eroberung des Himmels und der Erde geht: 2 Zeugen / Spione, Posaunen, die "Stille", Zeichen in Sonne und Mond, Könige verstecken sich in den Klüften etc.
Nach der Zeit der Richter beginnt das Königtum mit Saul, David, Salomo, wobei mit dem Thron Davids ein "ewiges Königtum" beginnt. Der Sitz dieses Königtums ist Jerusalem. Dort wird auch der Tempel gebaut.
Nach Salomos Tod wird das Reich in Nord- und Südreich geteilt. Götzendienst dringt unters Volk und in den Tempel ein.
Die Assyrer und Babylonier nehmen die Reiche ein, verschleppen das Volk in Gefangenschaft. Jerusalem und der Tempel werden zerstört. Daniel ist Diener des Königs Nebukadnezars und deutet dessen Traum von den Weltreichen und dem Stein, der alle diese Reiche zermalmen wird. Daniel erhält mehrere Visionen über die letzten Dinge, über Jesus, die Mächte, die Könige. In der Zeit vor und in der babylonischen Gefangenschaft treten die meisten alttestamentlichen Propheten auf und sprechen vom Gericht über Israel und Jerusalem und von der Wiederherstellung Israels und Jerusalems bis hin zum ewigen Frieden und ewiger Gerechtigkeit durch das ewige König- und Priestertum.
Unter dem persischen Herrscher Kyrus wird den Juden wieder erlaubt, im Land zu siedeln und Jerusalem und den Tempel wieder aufzubauen. Der Priesterdienst findet dann auch weiterhin unter den mazedonischen Königen statt. Der Tempel wird geschändet unter Antiochus Epiphanes und wieder geweiht durch die Makkabäer. Dann wird er durch die Römer unter Herodes dem Großen umgebaut.
Zur Zeit des römischen Reiches wird Jesus geboren und erfüllt in seiner Person alle Verheißungen über den Messias, Gesalbten, Retter, Erlöser, ewigen König und Priester, den Friedefürst. Als Opferlamm, das am Kreuz stirbt, erfüllt er die priesterlichen Sühnedienste ein für allemal. Nicht alle Juden erkennen ihn als den Messias. Seinen Jüngern erscheint er als der Auferstandene. Die frohe Botschaft wird sowohl den Juden als auch den Heiden gepredigt.
Dann wird Jerusalem mit dem Tempel durch die Römer zerstört. Die Juden werden in alle Welt zerstreut und verfolgt. Jerusalem ist zunächst unbewohnbar. Der Islam erstarkt und besetzt jüdische Gebiete. Eine Moschee auf dem Tempelberg wird errichtet, es bleibt ein Überrest der Mauer des jüdischen Tempels erhalten.
Im 19. / 20. Jahrhundert kehren Juden aus aller Welt ins Land zurück. 1948 wird der Staat Israel gegründet. Der Streit um das Land, Jerusalem und den Tempelberg dauern bis heute an.

Gott ist ein eifernder Gott und er setzt alles daran, sein Volk, das er sich erwählt hat und das ihm untreu war, wieder für sich zu gewinnen. Er sammelt es aus den fernsten Winkeln der Welt. Er bringt es aus größter Demütigung heraus und bringt es wieder zu Ehren - insbesondere um seines eigenen Namens willen. Er gibt seinen Sohn dahin aus Liebe zu den Menschen, um sie zu erkaufen und ihnen eine ewige Erlösung anzubieten - zunächst seinem Volk und darüber hinaus allen "Heidenvölkern", also allen Nationen auf der ganzen Welt.

Gott hat sein Volk immer wieder in die Hand seiner Feinde gegeben, wenn es sich ihm widersetzt hat und andere Götter angebetet hat. Aber gleichzeitig kündigen Gottes Verheißungen Hoffnung auf Heil, Errettung von den Feinden, Rückkehr ins Land an. Zuletzt vernichtet Gott alle Feinde, die sich über Jerusalem und sein Volk erhoben haben.

Gottes Verheißungen an Abraham: Gen 12, 1-3; Gen 13, 14-16; Gen 15, 5 und 18-21; Gen 17, 7-8
Bestätigungen bei Isaak, Jakob und dem Volk Israel: Gen 26, 3-5; Gen 28, 12-14; Ex 6, 2-4; Deut 7, 6-8; 2. Sam 7, 23-24; Ps 105, 6-11 der Bund am Sinai, Segen und Fluch: Ex 20; Deut 28
Gottes Treue: Lev 26, 40-45; Deut 4, 30-31; Deut 30, 1-5


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