4.1 Die Wiederkunft des Herrn
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Die "Wiederkunft des Herrn" ist ein wichtiges Thema des Glaubens, das allerdings auch für jeden seine Fragen und individuellen Gefühle mit sich bringt. Jeder stellt sich irgend etwas darunter vor und assoziiert bestimmte Begleiterscheinungen damit. Sogar als gläubige Person mag man zwischen Freude, Ehrfurcht und Ängsten schwanken. Eine ungläubige Person mag dieses Thema gleichgültig lassen.
Im Sprachgebrauch wird unter "Wiederkunft" das "zweite", also das andere Kommen des Herrn verstanden, im Gegensatz zu seinem "ersten" Kommen, seiner natürlichen Geburt auf dieser Welt. Ob mit allen Bibelstellen, die das "Kommen" des Herrn oder auch den "Tag des Herrn" beschreiben, genau diese Wiederkunft gemeint ist, muss nicht zwingend so sein, jedoch handelt es sich immer um ähnliche Inhalte.
Die Wiederkunft Jesu hat für die Gläubigen andere Auswirkungen als für die Ungläubigen und für die Gottlosen. Es gibt deshalb auch die Interpretation, dass der Zeitpunkt seines Kommens nicht für alle derselbe sein muss.
Was ist die Wiederkunft, das Kommen des Herrn?
Im Griechischen "parousia": Kommen, Ankunft, Gegenwart; im neutestamentlichen Sprachgebrauch die Ankunft des Herrschers zu einem offiziellen Besuch, auch indem man ihm entgegen geht; "epiphaneia": Erscheinung (Tit 2, 9); "apokalupsis": Enthüllung des bisher Verborgenen (1. Kor 1, 7)
Während das "erste Kommen" des Herrn als Menschensohn, Gottessohn und Opferlamm von vielen nicht wahr- oder auch nicht angenommen wurde, wird es bei seinem "zweiten Kommen" für alle offenbar sein. Die ihn nicht kannten, werden sehen, wer er ist. Da er als "universale" Kraft erscheinen wird und er seinen Anspruch auf die Schöpfung erheben wird, wird eine bestimmte Zeit, die "Gnadenzeit" zu Ende sein. Er wird all das erfüllen, worauf die Gläubigen warten und der Herrschaft des Bösen keinen Raum mehr lassen. Seine heilige Gegenwart wird für viele unerträglich sein. Wenn sich sein Erscheinen ankündigt, verbergen sich die Könige und Großen in den Felsspalten und Klüften (Jes 2, 10-12 und 21; Off. 6, 15-16). Im AT wird dieser Tag oder dieses Ereignis als der "Tag des Herrn" angekündigt. Der Tag wird begleitet bzw. vorbereitet von Zeichen und großen Ereignissen. Die Offenbarwerdung des Herrn wird auch die Menschen offenbar machen. Der "Tag des Herrn" wird so auch zum "Tag des Gerichts" und zum Tag der Unterscheidung werden.
Mal 3, 1-2 ...Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt! spricht der HERR Zebaoth. Wer wird aber den Tag seines Kommens ertragen können, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? ...5 Und ich will zu euch kommen zum Gericht...
Lk 21, 26-27 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit... 35 denn (dieser Tag) wird über alle kommen, die auf der ganzen Erde wohnen.
2. Pe 3, 10 ...dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden.
Der Herr kommt so wieder, wie er entrückt wurde. Er kommt mit den Wolken und wird von allen gesehen werden, er wird offenbart. Alle Geschlechter der Erde werden wehklagen.
Apg 1, 9-11 ...wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.
Mt 24, 29-30 Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Off 1, 7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde.
Dan 7, 13 ... es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn...
1. Jo 2, 28 ...wenn er offenbart wird, ...wenn er kommt.
vgl. das Klagen bei Sach 12, 10 ...Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind...
Der Herr ist "der war, der ist und der kommt" (Off 1, 8; Off 4, 8; 1. Kor 11, 26). Er kommt wieder mit allen seinen Heiligen. (1. Th 3, 13; 1. Th 5, 23; Jud 1, 14; Sach 14, 5; Joel 2, 1-11) Alle Engel kommen mit ihm. Wenn er kommt, werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen und dann die lebenden Gläubigen entrückt werden (1. Th 4, 14-17). Die Entschlafenen werden mit Jesus "einher geführt".
Die Herzen der Gläubigen sollen stark und untadelig sein für seine Ankunft. (1. Th 5, 4-6; 2. Pe 3, 11; 1. Jo 2, 28) Er kommt, um zu richten, um die Gottlosen zu strafen, und wird alles ans Licht bringen. Er wird sein Lob austeilen. (1. Kor 4, 5) Er wird sitzen auf seinem Thron der Herrlichkeit und wird alle Völker wie Schafe von den Böcken scheiden. Er wird das Reich als Erbe austeilen. (Mt 25, 31-35)
Mt 25, 31-35 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben...
2. Th 1, 5-10 ...ein Anzeichen dafür, dass Gott recht richten wird und ihr gewürdigt werdet des Reiches Gottes, für das ihr auch leidet. Denn es ist gerecht bei Gott, mit Bedrängnis zu vergelten denen, die euch bedrängen, euch aber, die ihr Bedrängnis leidet, Ruhe zu geben mit uns, wenn der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen und die nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus. Die werden Strafe erleiden, das ewige Verderben, vom Angesicht des Herrn her und von seiner herrlichen Macht, wenn er kommen wird, dass er verherrlicht werde bei seinen Heiligen und wunderbar erscheine bei allen Gläubigen, an jenem Tage; denn was wir euch bezeugt haben, das habt ihr geglaubt.
Joel 2, 1-11 Blast die Posaune zu Zion..., Denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe... so kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten für und für. Vor ihm her geht ein verzehrendes Feuer und hinter ihm eine brennende Flamme... Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück... Ja, der Tag des HERRN ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?
Er vernichtet alle Gewalt, er macht dem Bösen ein Ende; er übergibt das Reich dem Vater. Das ist das Ende.
1. Kor 15, 22-24 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören; danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat.
2. Th 2, 6-9 ...und dann wird der Böse offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus umbringen mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn er kommt. Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern...
Ps 75, 11 Er wird alle Gewalt der Gottlosen zerbrechen, dass die Gewalt des Gerechten erhöht werde.
Alles, wovon die Propheten von Anbeginn geredet haben, wird wiedergebracht werden. Die ganze Schöpfung sehnt sich nach dieser Offenbarwerdung. Wir sehnen uns nach der Erlösung unseres Leibes.
Apg 3, 19-21 So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden, damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus. Ihn muss der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn.
Rö 8, 19 Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden... 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 23...und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.
Er kommt, wenn sein Volk spricht: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Mt 23, 37-39 Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Siehe, »euer Haus soll euch wüst gelassen werden«. Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Er steht mit seinen Füßen auf dem Ölberg, die Heiligen kommen mit ihm (Sach 14, 4-5). Es wird ein einziger Tag sein (Sach 14, 7). In Joel 2, 1 wird die Posaune auf Zion geblasen.
Er kommt plötzlich. Den genauen Zeitpunkt kennt alleine der Vater. Die Ungehorsamen sind nicht vorbereitet und werden überrascht werden. Die Jünger sollen wachsam sein und die Epoche an den Zeichen erkennen. Der Tag ist nahe. (Jak 5, 9)
Mt 24, 27 Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein... 36-37 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns.
1. Th 5, 6 So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.
Lk 21, 28 Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Für die Gläubigen erscheint er wunderbar (2. Th 1, 10). Er kommt wieder, um Gemeinschaft mit seinen Jüngern zu haben. Die Gläubigen erwarten diesen Tag mit Freude und Zuversicht. Sie erlangen das Heil und sind bei Jesus. Sein Kommen bedeutet die Vereinigung mit ihm.
Mt 25, 29 Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich von neuem davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.
1. Th 5, 9 Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus...
Heb 9, 28 so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.
1. Jo 2, 28 Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er offenbart wird, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden vor ihm, wenn er kommt.
Ph 4, 4-5 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!
Joh 14, 2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? 3 Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.
2. Th 2, 1 Was nun das Kommen unseres Herrn Jesus Christus angeht und unsre Vereinigung mit ihm...
Im Lukasevangelium spricht Jesus von "den" Tagen des Menschensohns (Lk 17, 22 und 26). Jene Tage sind die Tage seines Offenbarwerdens, nachdem er zunächst verworfen werden musste (Lk 17, 25). Die Jünger sehnen sich nach diesen Tagen, sicherlich umso mehr, während sie in Bedrängnissen sind.
Einige Bibelstellen bringen Fragen mit sich:
- Mt 16, 28 Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich.
Sehen die Jünger das Reich kommen durch Jesu Auferstehung?
- 1. Th 4, 15 ...wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn.
Paulus zählte sich zu den Lebenden und zu denen, die übrig bleiben. Er hatte dieselbe Hoffnung, die wir alle haben. Er war bereit, dem Herrn zu begegnen.
Jesus möchte nicht, dass wir uns den Kopf zermartern, wer wann und wie stirbt oder entrückt wird oder wer sein Kommen wann und wie erlebt, und ob wir vor oder nach den anderen von ihm angenommen werden. Er spricht zu Petrus: Folge DU mir nach.
Joh 21, 20-23 Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus lieb hatte, der auch beim Abendessen an seiner Brust gelegen und gesagt hatte: Herr, wer ist's, der dich verrät? Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! Da kam unter den Brüdern die Rede auf: Dieser Jünger stirbt nicht. Aber Jesus hatte nicht zu ihm gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?
Nach Eph 1 und Kol 1 geht es darum, dass in Christus alles zusammengefasst wird und er zum Haupt über alles gesetzt ist. In ihm ist die ganze Fülle. Durch ihn und zu ihm ist alles geschaffen.
Eph 1, 9-10 Denn Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre, dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist.
Kol 1, 15-19 Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem der Erste sei. Denn es hat Gott wohl gefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte.
Off 1, 5: (Er ist) Herr über die Könige auf Erden...; auch Off 19, 16
Der angekündigte "Tag des Herrn" bei den Propheten des AT zeigt sich schon im Gericht über Israel und scheint sich aber gleichzeitig auch auf das Ende der Tage zu beziehen.
Zeph 1, 14-18 Des HERRN großer Tag ist nahe, er ist nahe und eilt sehr. Horch, der bittere Tag des HERRN! ...ein Tag der Posaune und des Kriegsgeschreis gegen die festen Städte und die hohen Zinnen. Und ich will die Menschen ängstigen, dass sie umhergehen sollen wie die Blinden, weil sie wider den HERRN gesündigt haben. ...Es wird sie ihr Silber und Gold nicht erretten können am Tage des Zorns des HERRN, sondern das ganze Land soll durch das Feuer seines Grimms verzehrt werden; denn er wird plötzlich ein Ende machen mit allen, die im Lande wohnen.
in Joel 1: Der Tag des Herrn als Gericht über Israel.
in Joel 2: Der Tag des Herrn: Er kommt mit seinem mächtigen Heer wie ein Dieb, es geht um Bräutigam und Braut, der Herr eifert um sein Volk, vertreibt den Feind aus Norden, der Herr ist mitten unter Israel, das Land sprießt.
in Joel 3: Gott gießt seinen Geist über alles Fleisch aus, Wunderzeichen, Sonne und Mond werden rot wie Blut, bevor der große und schreckliche Tag des Herrn kommt, auf Zion und zu Jerusalem wird Errettung sein.
in Joel 4: des Herrn Tag ist nahe im Tal der Entscheidung, Gott richtet die Heiden und wendet das Geschick Judas und Jerusalems, die Ernte ist reif, die Kelter voll, Sonne und Mond sind finster, Jerusalem ist heilig, Gott wohnt zu Zion.
in Jes 2, 12-17: Der Tag des Herrn kommt über alles Hohe und Stolze.Jes 13, 9-10: Denn siehe, des HERRN Tag kommt grausam, zornig, grimmig, die Erde zu verwüsten und die Sünder von ihr zu vertilgen. Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die Sonne geht finster auf und der Mond gibt keinen Schein... 13 Darum will ich den Himmel bewegen, und die Erde soll beben und von ihrer Stätte weichen durch den Grimm des HERRN Zebaoth, am Tage seines Zorns.
Mich 1, 2-4 Höret, alle Völker! Merk auf, Land und alles, was darinnen ist! Denn Gott der HERR hat mit euch zu reden, ja, der Herr aus seinem heiligen Tempel. Denn siehe, der HERR wird herausgehen aus seiner Wohnung und herab fahren und treten auf die Höhen der Erde, dass die Berge unter ihm schmelzen und die Täler sich spalten, gleichwie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, wie die Wasser, die talwärts stürzen. 7...Und ich will alle seine Götzenbilder zerstören... 9...sein Schlag reicht bis an meines Volkes Tor, bis hin nach Jerusalem.
Erwähnt werden sollen an dieser Stelle auch die 7 israelitischen Feste aus Lev 23, die ja Abbilder des Himmlischen sind. Sicherlich stehen die 3 Feste des Herbstes (Fest des Posaunenblasens, Versöhnungstag und Laubhüttenfest) für die Ereignisse im Zusammenhang mit der Wiederkunft des Herrn.
Das Fest des Posaunenblasens beginnt am 1. Tag des 7. Monats (Lev 23, 23-25). Posaunen- und Schofarklänge sind in der Bibel starke Zeichen einer Ankündigung, eines Weckrufs oder einer Sammlung.
Der Ton der Posaune steht im Zusammenhang mit der Stimme Gottes, die laut wird (Ex 19,16; Off 1, 10; Off 4, 1). Posaunen werden geblasen als Aufruf zur Flucht, als Warnung vor dem kommenden Gericht (Jer 4, 5-6; Hes 33, 5) und als Hinweis auf die Sündhaftigkeit des Volkes (Jes 58, 1). Posaunen werden geblasen zur Freude an den Festen, zur Freude über die Bundeslade (2. Sam 6, 15), zur Freude am Herrn (2. Chr 15, 14; Ps 47, 6;), zur Ausrufung eines Königs (2. Kö 9, 13), zum Sieg über die Feinde (Num 10, 1-10; Jos 6, 20; Ri 3, 27), zur Sammlung der Verlorenen, die wieder auf dem heiligen Berg anbeten sollen (Jes 27, 13), zum Kampf aller Völker gegen Babel (Jer 51, 24-27; Zeph 1, 16).
In der jüdischen Tradition ruft der Bräutigam die Braut in der Nacht mit Schofarrufen zur Hochzeit, sie macht sich bereit, bricht auf und geht ihm entgegen.
Die Posaunen in der Offenbarung führen dahin, dass die Königsherrschaft Jesu ausgerufen wird und die ganze Erde mit seiner Gegenwart konfrontiert wird. Gleichzeitig bereitet sich die Braut Jesu auf ihren Bräutigam und ihre eigene Vollendung vor. In der Offenbarung wird mit der 7. Posaune das Geheimnis Gottes vollendet und Christus gehören die Reiche der Welt (Off 10, 7-15).
Totenauferstehung und Entrückung finden beim Schall der Posaune statt (Mt 24, 31; 1. Kor 15, 52; 1. Th 4, 15).
Der Versöhnungstag wird ebenfalls mit Posaunenblasen eingeleitet, am 10. Tag des 7. Monats. Am Versöhnungstag geht es um die Entsühnung des ganzen Volkes. Entsühnung bedeutet Rückkauf, Auslösung, Erlösung. Ein Sündenbock trägt die Schuld für immer fort, er kommt nicht mehr zurück (Lev 23, 27; Lev 16; Rö 8, 21-25; Lk 21, 28; Heb 9, 28).
Erst mit dem Eintritt in die Unverweslichkeit kommt die Erlösung der Gläubigen in ihre ganze Erfüllung.
Das Laubhüttenfest beginnt am 15. Tag des 7. Monats, wird 7 Tage lang gefeiert und endet am 8. Tag mit einer Festversammlung (Lev 23, 39-43). Es ist ein Freudenfest über die Ernte und eine Erinnerung über die Befreiung des Volkes aus Ägypten. Das Volk war befreit worden, um Gott anzubeten, und es wohnte zu dieser Zeit in Hütten. Auch eine jüdische Hochzeit wird 7 Tage lang gefeiert.
Die Wiederkunft Jesu ist als Glaubensinhalt vor allem dort präsent und bewusst, wo Christen in Erweckung sind. In einem lau gewordenen Christentum, das wir z. B. in einer bequemen konsumorientierten Gesellschaft oder weltlich-kompromissbereiten Gemeinde finden können, wird der Gedanke des Kommens Jesu vernachlässigt. Es fehlt dann an Gottesfurcht und es wird nicht die Notwendigkeit erkannt, von Sünde sofort und bedingungslos umzukehren.
Gottesfurcht ist heilsam. Wir sollen an der Errettung unserer Seele mit Furcht und Zittern arbeiten. Wenn wir uns mit der Wiederkunft Jesu befassen und uns in diese Wahrheit mit hinein nehmen lassen, haben wir die Chance, auch Fragen, Ängste, Befürchtungen mit dem Herrn zusammen durchzuarbeiten, um Frieden zu finden über diese bevorstehende Begegnung.
In seiner Gegenwart und bei seinem Kommen wird unser ganzes Leben in Beziehung zu ihm dargestellt. Es gibt nichts Verborgenes mehr in unserem Herzen. Die Wiederkunft Jesu wird kein rein äußerliches Ereignis sein, sondern wird unseren ganzen Menschen betreffen.
Die Gegenwart und Heiligkeit des Herrn ist nicht etwas, was wir nur am Ende der Zeit erfahren werden. Die Offenbarung des Herrn an uns geschieht auch jetzt schon in unserem Leben zu seiner Zeit. Bleiben wir in Ihm, werden wir auch am Ende angenommen werden.
Viele Fragen, Mutmaßungen und gar Interpretationen sind im Zusammenhang mit der "Wiederkunft Jesu" und dem "Ende der Welt" aufgekommen, besonders die Frage des Zeitpunktes der Entrückung der Gläubigen inmitten der Trübsal, Bedrängnis, Gerichte auf der Erde, Macht des "Tieres" usw. Ebenso die Frage, wer letztenendes entrückt wird und wohin - ins Reich Gottes, in die "tausendjährige" Herrschaft, ins heilige Zion / Jerusalem, in den Himmel, ins ewige Leben, zu Jesus... Die Unklarheiten hängen auch mit der Unklarheit zusammen, wie die Offenbarung zu verstehen ist und an welcher Stelle der Offenbarung die Wiederkunft Jesu anzusiedeln ist. Zum einen ist die Wiederkunft ein "plötzlicher", "augenblicklicher" und durchaus "universeller" Moment. Welche Ereignisse gehen für die Gläubigen voraus? Wie erlebt die Welt das Kommen des Herrn? Das "Kommen des Herrn" ist auch ein Ausdruck für die vielen facettenreichen Ereignisse, die mit ihm im Zusammenhang stehen. Kommt Jesus wirklich "plötzlich" im Sinne von "unerwartet" oder gibt es eine Steigerung mit zunehmender Offenbarung auf diesen Tag hin? Werden die Verheißungen der Wiederherstellung aller Dinge und die prophetischen Verheißungen für Israel vor oder mit seinem Kommen erfüllt? In welche Dimensionen treten die Menschen mit seinem Kommen ein? Wo und wie findet die tausendjährige Herrschaft Jesu (Off 20) statt, die anscheinend noch nicht das letzte / jüngste Gericht darstellt?
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